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Mit 29 Jahren - Ehemaliger Keeper von RWE, Schalke und Duisburg hört auf

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Karriereende: Mit 29 Jahren - Ehemaliger Keeper von RWE, Schalke und Duisburg hört auf
Foto: Thorsten Tillmann

Lukas Raeder galt als großes Torwart-Talent. Zuletzt stand der gebürtige Essener als Nummer zwei beim MSV Duisburg unter Vertrag. Jetzt beendet er mit 29 Jahren seine Karriere.

Nach einer für ihn enttäuschenden Saison waren Lukas Raeder und der MSV Duisburg im Sommer getrennte Wege gegangen. Seitdem war der Torwart vereinslos - und das wird sich auch nicht mehr ändern. Das verkündete der 29-Jährige in einem Interview mit SportBild.

Auf die Frage, wie es jetzt weitergehe, antwortete Raeder: "Ich habe mich dazu entschieden, meine Karriere zu beenden." Mit 29 Jahren ist also Schluss. Ein Alter, in dem andere Keeper erst beginnen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Der Entschluss sei im vergangenen Jahr gereift. "Ich habe am Ende in Duisburg kaum noch gespielt und mir viele Gedanken gemacht, ob ich noch weitermachen möchte. Es gab Gespräche, auch mit Klubs aus dem Ausland. Aber nichts hat mich hundertprozentig überzeugt."

Dem Fußballgeschäft bleibt Raeder aber erhalten. "Ich bin viel herumgekommen, die Kontakte möchte ich nutzen und bin bei der Spieleragentur 'PRO Profil' eingestiegen, die mich früher als Profi auch beraten hat."

Dabei möchte er vor allem jungen Spielern mit seinen gemachten Erfahrungen helfen. "Wenn ein Talent – wie ich 2012 mit Schalke – deutscher U19-Meister geworden ist, denkt es vielleicht: Jetzt muss ich sofort bei den Profis in der Bundesliga oder mindestens in der zweiten Liga Stammspieler sein. Dabei ist es oft sinnvoll, sich erstmal in der 3. Liga zu entwickeln und zu reifen."

Dazu gehöre auch zu lernen, mit Enttäuschungen umzugehen. "Als sich im Winter unser Stammtorwart Vincent Müller verletzte, durfte unsere Nummer drei (Maximilian Braune, Anm. d. Red.) ran und nicht ich, der die ganze Zeit als Nummer zwei auf der Bank gesessen hatte", erinnert sich Raeder. "Das war hart. Mit 20 hätte ich es nicht so gut verpackt."

Trotz des ungewöhnlich frühen Endes, kann Raeder auf eine ereignisreiche Laufbahn zurückblicken. Im Jugendbereich ging es vom MSV Duisburg über Rot-Weiss Essen zum FC Schalke, wo er mit der U19 die Meisterschaft gewann - für ihn der schönste Moment seiner Karriere.

"Ich war Stammtorwart, wir hatten eine Super-Mannschaft, zudem eine tolle Kameradschaft." Von dort ging es zum großen FC Bayern München, wo Raeder mit Welttorhüter Manuel Neuer trainierte. "Er war mit seiner Persönlichkeit, seinem Können und seiner Professionalität in jedem Training ein Vorbild für mich."

Ganz nebenbei stand an der Seitenlinie ein gewisser Pep Guardiola. "Wahnsinn, wie akribisch er arbeitet und rein gar nichts dem Zufall überlässt. Das Spiel mit Ball kann er perfekt vermitteln – das ist die Königsdisziplin."

Dadurch lesen sich seine Erfolge - zweimal Deutscher Meister, DFB-Pokal- und Champions-League-Sieger - wie eine Weltkarriere. Tatsächlich folgten für Raeder aber Stationen bei Vitória Setúbal (Portugal), Bradford City und ein Jahr RWE sowie Loko Plovdiv (Bulgarien), VfB Lübeck - und zuletzt eben beim MSV Duisburg.

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